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Mittwoch, 19. Mai 2010

Meine Schmetterlinge

Im letzten September tauchten sie auf, erst leise und vorsichtig, die Schmetterlinge. Sie zogen in mich ein, wenige zu Anfang, klein und in einem hellen Blau, so wie der junge Frühjahrshimmel. Ihr Erscheinen war ein bischen so, als hätte man etwas lange verloren Geglaubtes wiedergefunden, hat es vorsichtig in den Händen, staunt es an und denkt: so sah es aus, so fühlte es sich an. Ich beschloss meine Schmetterlinge zu hegen und zu pflegen.

Sie wuchsen und gediehen, es wurden mehr, es wurde intensiver. Manchmal machten sie sich auf, flogen in großer Runde durch mich um dann wieder in ihrem Eckchen zur Ruhe zu kommen.

Bei Enttäuschungen sind die Schmetterlinge einmal kurz und heftig, mit enttäuschtem und wütendem Flügelschlagen durch den Bauch getourt und haben sich dann schmollend in ihr Eckchen verzogen. Dort seufzten sie ab und an vibrierend auf.

Manchmal sind sie sehr vorsichtig-misstrauisch in ihrer Ecke geblieben und haben sich glaube ich vorgenommen erst kurz mit den Flügelspitzen zu zucken, wenn wirklich etwas Gutes passierte.

Träume wurden vorsichtig von weitem betrachtet...sanft mit der mentalen Fingerspitze an deren Rändern entlanggefahren, wohl wissend das jedes Zupacken sie zum Platzen brächte. Ab und zu brach einer der Schmetterlinge zu einer wilden Runde auf, um dann verwirrt und ein bischen beschämt wieder zwischen die Anderen zurückzukehren.

Einmal hat uns jemand eine Blume geschenkt, die Schmetterlinge haben sich gefreut, wollten aber noch nicht sitzen *zuppel-hibbel-flatter-schubs-huch-wieschön*...aber sie haben artig danke gesagt ;-)

Jetzt sind es viele, sie fliegen immer öfter im Gleichklang und nach der Landung öffnen und schließen sich ihre Flügel, unisono - pulsierend. Die Schmetterlinge übertönen durch ihr Flügelrauschen zur Zeit alle Nebengeräusche. Und sie sind jetzt leuchtend blau, wie ein Bild von Yves Klein.
Sie sind Hoffnung!