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Montag, 17. August 2009

Ik zou graag met jij wolle danse – Balfolk in NL beim Folkwoods


Das Tanzzelt, ein blau-gelb gestreiftes, mit Kronleuchtern versehenes Chapiteau, ist rappelvoll mit Leuten, die bis auf wenige Ausnahmen unter 30 sind. Der Tanzstil egal, hauptsache Spaß dabei, man tanzt Scottish, Scottish, Bourree, Gig, Scottish, Valtz, Mazurka, Circle (total wild), Scottish, AnDro und ach ja, erwähnte ich Scottish?

Die Qualität, der zum Tanz spielenden Bands ist hoch, die allermeisten kommen aus Belgien und wenn der Tonmann, der wahrscheinlich normalerweise Rockbands abmischt, dann die Lautstärke nicht bis zum Anschlag aufdreht, hat auch das Ohr sein Vergnügen.

Bei den meisten Tänzer bestehen profunde Kenntnisse des Grundschritts und alle Variationen, Promenaden und Drehungen, bringen Interesse und Nachmachversuche ein. Der erste Satz den man lernt ist „Ik zou graag met jij wolle danse“, aber auch ein „Shall we dance?“ hat Erfolg.

Der fröhliche Kreis ist hier wirklich fröhlich, wild, manchmal durcheinander, die Männer/Jungs (und davon gibt es viele) treffen sich mit wildem HEJ in der Mitte, die Frauen werden beim Swing durch die Gegend geschleudert...so gar kein Vergleich zum akademischen fröhlichen Greis, der meist bei deutschen Bällen auf die Tanzfläche gebracht wird.

Überhaupt ist die Auslegung der meisten Tänze von gewagt über egal ist auch ein Dreitakt bis hin zu hossa etwas, was dem deutschen Tanzanleiter an sich, der sich weiterbildet, nach Gentines fährt, beim ursprünglichsten aller bretonischen Tanzyodas schon die Initiation mitgemacht hat und Tanzen als ausschließlich todernste Sache vermittelt, graue Haare wachsen lässt.

Da wird der AnDro zu einer Hüpforgie, bei der man das Tanzzelt verlässt, einmal drum herum kringelt und wieder zu den restlichen Schlangen stößt, ein Rondeau par couple wird von den meisten in der Kette getanzt...aber das ist angesichts des Spaß’, den die Tänzer haben vollkommen egal. In dem Zelt vibriert die Energie von Menschen, die große Freude an Bewegung zu guter Musik haben.

Da das Ganze während des Folkwoods-Festivals stattfindet, gewöhnt man sich nach zwei - drei Tänzen auch an die Tatsache, das viele Tänzer barfuss unterwegs sind...beim ersten Mal ist man noch hoch auf damit beschäftigt, bloß nicht die Füße seines Partners zu treffen. Man gewöhnt sich auch ganz schnell daran, das viele Männer im Kilt unterwegs sind und man trifft Frauen, die verwundert sind das man als Frau (der deutsche Männermangel beim Tanz macht’s möglich) locker auch den Herrenpart übernehmen kann.

Der Abschlußbalfolk findet dann nicht im Tanzzelt statt, da die Band mit zwölf Mann/Frau Besetzung dort nicht auf die Bühne gepasst hätte. Der Boden dort ist zwar mit Ecken und Kanten versehen, aber auch das ist für die anwesenden Tänzer kein Problem. Zum Klang von Drehleier, Akkordeon, Dudelsack und den schönen mehrstimmigen Gesängen von La Chavannée tanzt man zwar nicht immer traditionell, aber auch hier mit Energie und Spaß. Und ich beschließe den Abend mit einem wunderschönen Valtz mit einem „oude vriend van Venlo“
und ja, ik zou graag weer met jij wolle danse folkwoods....

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