Welcome to my world of sewing, knitting, writing and creating things...

Donnerstag, 29. Juli 2010

Ämter...

Montag, eine Postkarte im Briefkasten, Ordnungsamt der Stadt Krefeld, möge mich bitte am Di., morgens um 8.30 bei ihnen melden, man würde mich NIE erreichen.

Dienstag, 8.45 Uhr, in meiner Pause, rufe ich auf dem Amt an. Die Dame am Telefon ist erst einmal irritiert, denn Sie findet den Vorgang zu meiner Adresse nicht.

"Wer hat den die Karte unterschrieben?"
Fanny: "Hmm, Herr oder Frau Ca.... mit C"
"Das kann nicht!"
Fanny: "Doch das kann, ich bin des Lesens mächtig!"
"Nein, so meinte ich das nicht," entschuldigte sich die Dame vom Amt, "Herr C. ist bei der Spätschicht, den können Sie um diese Zeit gar nicht erreichen."
Fanny: "Aber auf meiner Postkarte steht ich solle um 8.30 Uhr anrufen!"
"Oh, dann hat der Kollege sicher vergessen das auf dem Vordruck zu streichen..."
Fanny: "Nein, denn der Kollege hat das handschriftlich auf der Postkarte vermerkt!"
Die verwunderte Dame vom Amt versprach mir Herrn C. eine Nachricht zu hinterlassen, man könne mich heute ab 16 Uhr telefonisch erreichen.

Dienstag, 15.00 Uhr, zuhause angekommen finde ich eine Postkarte im Briefkasten, Ordnungsamt Krefeld, man hätte schon wieder keinen angetroffen, ich solle mich dringendst melden, diesmal mit Handynummer und der Unterschrift Fö..... Ich fühle mich gelinde gesagt etwas verarscht und beschließe diese Postkarte zu ignorieren.

Dienstag, 16.15 Uhr, bekomme einen Anruf vom Ordnungsamt Krefeld, diesmal der Mitarbeiter, der die erste Postkarte ausgefüllt hat...es geht um unsere Hecke, die seit 10 Jahren niemanden störte, die aber jetzt, da man die Strasse zu beiden Seiten geöffnet hat, zu weit auf die Strasse ragt (besorgte Autofahrer mit Angst um ihren Lack haben sich beschwert). Meinen Einwand, das ich ja die Strasse nicht freigegeben hätte, nimmt er zwar zur Kenntnis, kann mir aber da nicht helfen. Die leichte Drohung seinerseits: "Sonst müssen wir das in Auftrag geben!", überhöre ich und schäkere (und dies höchst schamlos!!) eine Ein-Wochenfrist aus ihm heraus.

Mittwoch 17.00 Uhr, habe angefangen meine Hecke zu schneiden - nach einer dreiviertel Stunde hatte ich knapp ein Drittel geschafft, dummerweise ist jetzt die Biotonne voll. Ich werde also erst heute Nacht weitermachen können, da ich dann den Grünschnitt unbemerkt auf dem brachliegenden Nachbargelände entsorgen kann ;-)


Freitag, 23. Juli 2010

Terminvergabe für Anfänger

Zweite Juliwoche:
Brauche einen Termin für einen H2-Atemtest, rufe dazu in der Praxis, die diesen Test durchführen soll, an. Am Telefon sagt man mir : Klar kein Problem, ich hab da einen Termin am 23. für sie. Supi, ich notiere also 23. Juli, denn es ist ja Juli und ich hab ja nur den 23 genannt bekommen. Zur regulären Durchführung dieses Testes bekomme ich noch diverse Anweisungen: ab dem Vortag ab 17 Uhr nichts mehr essen, nur noch Wasser trinken, nicht rauchen, keine Medikamente, Bonbons...

Heute morgen, 23ster. Ich stehe zur angegebenen Zeit, mit nunmehr wild knurrendem Magen, bewaffnet mit einem guten Buch (Untersuchungsdauer ca drei Stunden) in der Praxis. Natürlich hatte ich keinen Kaffee...und die Morgenzeitung wurde von meinem Mitbewohner mitgenommen - sowas sorgt für schlechte Stimmung!

Die Sprechstundenhilfe oder politisch korrekt die medizinisch-technische Fachangestellte schaut mich verwundert an, als ich mich vorstelle mit den Worte: Franzen, hatte für 8.30 Uhr einen Termin! "Sie sind nicht auf meiner Liste!" Okay...ich warte kurz, was das zu bedeuten hat... "Sie waren schon mal hier, nicht wahr?" Ja, ihr habt schon von oben und von unten Schläuche in mich geschoben denke ich, und beschränke mich dann auf ein laut ausgesprochenes "Ja". "Was sollte denn gemacht werden??" Ein H2-Atemtest...das Fragezeichen im Gesicht der MTA gibt mir leicht zu denken, der dann kommende Satz "Das kann nicht!" verwirrt mich.

Wie das kann nicht, ich habe telefonisch von Ihnen einen Termin bekommen, für den 23sten, 8.30 Uhr, nüchtern...ich spreche automatisch etwas lauter, um den knurrenden Magen zu übertönen, der vom Tonfall her jetzt an einen gereizten Hund erinnert. Wildes hin und hergescrolle der MTA im Computer...dann ein aufgehelltes Lächeln. "Sie sind zu früh!" schallt es mir fröhlich entgegen. Puh denke ich erleichtert, hat sie doch neun Uhr dreissig gesagt.


"Sie haben den Termin am 23. August!"


Während ich versuche meine entgleisenden Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten und in Gedanken dem knurrenden Hund in meiner Körpermitte einen Tritt gebe, versuche ich mich daran zu erinnern, ob während des Telefonates ein Monat angegeben worden ist ??? Nein, zum Henker, ist nicht...und kann ich dann nicht davon ausgehen, dass der Monat gemeint ist in dem man sich beim Gespräch befindet??

Auf dem Rückweg zum Auto habe ich mir im Backshop zwei Tüten Backwerk von gestern geleistet, sowie einen Cappucino, den aber von heute!! Und jetzt freue ich mich schon auf den 22. August - da darf ich nämlich ab 17 Uhr nichts mehr essen und nur noch Wasser trinken....

Dienstag, 6. Juli 2010

E-Sports...ein Versuch

Samstag abend habe ich festgestellt, dass es etwas gibt, für das ich wohl deutlich zu alt oder zu unbegabt bin - Online Strategiespiele per PC oder in diesem Fall genauer HON oder unabgekürzt Heroes of Newerth (nein, kein Schreibfehler, es wird wirklich nicht ...earth geschrieben).

Nach dem Start kann man sich für einen der ca. 60 Helden entscheiden, die es gibt.

"Also das ist ein Agility Held, der ist gut als Supporter, der da ist ein Intelligenzheld" "Aja...okay" Mein irritierter Gesichtsausdruck wird mit "....nimm einfach einen, der dir vom Aussehen her gut gefällt...!" und einem Seufzen quittiert.

Nach einigem Überlegen nehme ich das Bildchen mit einer lilahäutigen, tätowierten Frau mit gelben Augen.


"Das ist Forsaken Archer, die reitet auf einem Tierskelett." Okay, reiten kann ich.

Also die Stats sind ....Stats? Gut nach einigem Hin und Her ist klar, das damit die statistischen Werte gemeint sind, wie zB. Reichweite, Geschwindigkeit, Stärke...Cooldown... COOLDOWN ???

"FA hat 3 Spells und das da ist das Ulti"......klar, und mein Name ist Hase und ich weiß von nichts. Am Anfang steht mir Kapital (Gold) zur Verfügung und ich kann meine Heldin mit Gegenständen, sogenannten Items ausrüsten. Davon gibt es unendlich viele mit verschiedensten Funktionen und ich bin erstmal genau so überfordert etwas auszuwählen, wie an einer gut sortierten Fischtheke. Schließlich stürze ich mich bzw. meine Heldin ins Spiel. Ein Practice Game soll es sein, eins wo nur ich gegen gegnerische Creeps spiele.

Die vielen Sachen, die man gleichzeitig machen muss,
Tastaturbefehle und Mouseclicks ("Rechtsklick! Rechtsklick! Das andere Rechts!"), das Bewegen von Figur und Ansichtskamera unabhängig voneinander ("Du stehst immer noch da! Du stehst immer noch da!" "Tue ich nicht, ich bewege mich doch..." "Nee, das ist nur die Kamera"), das Navigieren auf dem Spielfeld ("Welcher dieser kleinen Punkte war ich noch mal?" Und das obwohl ich im RL sehr wohl mit Karte und Kompass jeden Weg finde.), zu wissen wann und auf wen man hauen muss ("Faszinierend, Du weißt überhaupt nicht was du da tust, aber du triffst ab und zu."), das Beobachten des Lebensstatus ("Du bist gleich tot! Du bist gleich TOT! Jetzt biste tot!!") und das gleichzeitige Ausführen von laufen, hauen und einkaufen (zumindest das hätte mir als Frau doch leichtfallen sollen)
hat mich doch mehr als leicht überfordert und nach einem weiteren Spiel,


diesmal mit der Heldin Ophelia ("Das war die erste Heldin mit Busen!"), die dauernd "I'm on my way!" säuselt, auch wenn sie auf der Stelle läuft, da ich irgendwie das Mausgeklicke nicht koordiniert bekomme, endete das Ganze in wildestem Gekicher und Gegacker.

Wahrscheinlich werde ich jetzt bei den Zockerjungs noch mal für Erheiterung sorgen, wenn sie die Geschichte erzählt bekommen und dem Vorurteil Rechnung tragen, das Frauen sowas generell nicht können...Aber es war schon lustig.

Wie einfach waren doch die Videospiele auf dem Commodore 64 in den Achtzigern...zB. Loderunner ;-)


Freitag, 25. Juni 2010

Sick note

Super, das WE liegt vor mir und was ist? Ich werde heute morgen mit einem dicken Zeh wach...ja klar, ihr habt auch zwei Stück davon und ich soll mich mal nicht so anstellen...

Blöderweise war mein rechter großer Zeh richtig dick und laufen kaum möglich, Diagnose des tiermedizinisch verbildeten Zehbesitzers: Stützbeinlahmheit. Kühlen...kühlen....kühlen - nachdem die anderen Zehen vom Kühlen schon blau waren, die Schwellung aber nicht merklich zurückging, dachte ich mir, es wäre besser mal den Spezialisten aufzusuchen.


Merke:

  • Orthopäden sind immer zu 200% ausgelastet (und ja ich weiß das es nichts über 100% gibt)
  • die Wartezeit steigt antiproportional zum Alter und zum Gewicht des Patienten
  • die Wartezimmerstühle sind somit für die Patienten ausgelegt, die die kürzeste Wartezeit haben
  • damit es richtig schlimm wird gibt es noch nicht einmal die Yellowpress, sondern nur Infoliteratur zu sündhaft teueren medizinischen Verfahren, die die Kasse nicht zahlt, aber die einem das Leben um 400% (s.Anmerkung oben) erleichtern

Jetzt bin ich verbunden und gesalbt, mit wager Diagnose gesegnet und auf Birkenstocks festgenagelt, weil ich so wahrscheinlich noch nicht mal in meine Stallschuhe komme. Und noch schlimmer, ich kann meine neuen Inliner nicht ausprobieren.

Doof das!

Samstag, 12. Juni 2010

Umzug...

Heute war es soweit...Paulchen zog um. Zwar nur innerhalb des Stalles, aber auch das stellte sich als doch sehr arbeitsaufwendig heraus. Dies war die letzten 10 Jahre ihr Zuhause...



Dies ist ihr Neues...



Der schwierigste Part, die Stallmatten aus dem alten in den neuen Stall zu transportieren. Nach fünf Schubkarrenfahrten mit gefühlten 400 kg Last und der Neuverlegung, die etwas von einem überdimensionalen Puzzle hatte, war es dann soweit...das Neue Wohnschlafzimmer meines Pferdes war fertig eingerichtet und wurde sofort bezogen.


Tiggi unser Freund hat beschlossen, mit umzuziehen und ließ es sich gutgehen.


Ein komisches Gefühl nach so langer Zeit, aber wohl nur für mich, denn Paulchen hatte nichts wichtigeres zu tun, als sich erstmal auf das Essen zu stürzen.



Es ist wohl wirklich so, wie Kata Skaldkona immer sagt:

Pferde schauen nur voraus!



Montag, 7. Juni 2010

Kleider machen Leute

Am Wochenende bin ich mal wieder in mein zweites Ich geschlüpft.


Auf der German Game and country fair auf Burg Satzvey, war ich wieder Madame Fanny, die Arlesierin. Jedesmal, wenn ich das Costume d'arlesienne trage, wird mir klar wie sehr Kleider Leute machen. Auf der einen Seite ein sehr gutes Gefühl, solange man in der Kleidung steckt.

Wenn man sie auszieht und wieder man selbst ist, wandelt sich das Gefühl und ein leicht schaler Geschmack bleibt. Nicht nur weil es einem klar macht, das die Welt oberflächlich ist, sondern auch, weil man es doch so ganz leicht bereut wieder man selbst zu sein. Man findet eine leichte Eitelkeit, eine Spur Geltungssucht, eine Prise Exhibitionimus, die man mit der Kleidung wegschließt bis zum nächsten Mal.

Aber es macht immer wieder Spaß mit den Camargueleuten auf Tour zu sein - also wer braucht ein Schaubild?



Fotos von Susanne Renker

Mittwoch, 19. Mai 2010

Meine Schmetterlinge

Im letzten September tauchten sie auf, erst leise und vorsichtig, die Schmetterlinge. Sie zogen in mich ein, wenige zu Anfang, klein und in einem hellen Blau, so wie der junge Frühjahrshimmel. Ihr Erscheinen war ein bischen so, als hätte man etwas lange verloren Geglaubtes wiedergefunden, hat es vorsichtig in den Händen, staunt es an und denkt: so sah es aus, so fühlte es sich an. Ich beschloss meine Schmetterlinge zu hegen und zu pflegen.

Sie wuchsen und gediehen, es wurden mehr, es wurde intensiver. Manchmal machten sie sich auf, flogen in großer Runde durch mich um dann wieder in ihrem Eckchen zur Ruhe zu kommen.

Bei Enttäuschungen sind die Schmetterlinge einmal kurz und heftig, mit enttäuschtem und wütendem Flügelschlagen durch den Bauch getourt und haben sich dann schmollend in ihr Eckchen verzogen. Dort seufzten sie ab und an vibrierend auf.

Manchmal sind sie sehr vorsichtig-misstrauisch in ihrer Ecke geblieben und haben sich glaube ich vorgenommen erst kurz mit den Flügelspitzen zu zucken, wenn wirklich etwas Gutes passierte.

Träume wurden vorsichtig von weitem betrachtet...sanft mit der mentalen Fingerspitze an deren Rändern entlanggefahren, wohl wissend das jedes Zupacken sie zum Platzen brächte. Ab und zu brach einer der Schmetterlinge zu einer wilden Runde auf, um dann verwirrt und ein bischen beschämt wieder zwischen die Anderen zurückzukehren.

Einmal hat uns jemand eine Blume geschenkt, die Schmetterlinge haben sich gefreut, wollten aber noch nicht sitzen *zuppel-hibbel-flatter-schubs-huch-wieschön*...aber sie haben artig danke gesagt ;-)

Jetzt sind es viele, sie fliegen immer öfter im Gleichklang und nach der Landung öffnen und schließen sich ihre Flügel, unisono - pulsierend. Die Schmetterlinge übertönen durch ihr Flügelrauschen zur Zeit alle Nebengeräusche. Und sie sind jetzt leuchtend blau, wie ein Bild von Yves Klein.
Sie sind Hoffnung!

Donnerstag, 29. April 2010

In fremden Gärten...

Dienstag.

Ich bin zu Besuch auswärts...sitze in einem Zimmer mit Blick auf einen Schrebergarten. Sehr ordentlich, gepflegt, viele Blumen, ein bischen Gemüse. Das Fenster steht offen, im Garten befinden sich die Besitzer, ein Ehepaar im Rentenalter. Sie wuselt geschäftig herum, er sitzt in einem von zwei nebeneinander stehenden Gartenstühlen, mit dem Rücken zu uns und geniesst scheinbar die wärmende Sonne....

"Hans? Hans?"

"Hans? Warum hast du denn die Handschuhe da so hingelegt? Die sind doch verkehrt rum...."

"Hans? Wolltest du die etwa so herum anziehen? Du weißt aber doch schon, das das so nicht geht, oder?"

.....

"Hans?"

.....

"Hans, leg die Handschuhe doch richtig herum dahin, dann hat man es doch leichter....."

"Hans, du verstehst doch wie ich das meine, oder?"

.....
.....
.....


"Hans, hast du schon die Tulpen gesehen?"

"Hans?"

.....

"Hans? Ich hab die Handschuhe jetzt richtig herum hingelegt!"

"Hans? Jetzt kannst du die sofort anziehen, wenn du willst!"
....

Im Laufe der weiteren Konversation fühle ich mich doch sehr in einen Loriotsketch versetzt, nur die Namen sind vertauscht und Hermann heisst hier Hans. Entgegen Loriots männlichem Charakter konnte man von Hans aber keine Antwort hören, wahrscheinlich weil er keine gab. Jedenfalls hatten wir eine sehr erquickliche drei viertel Stunde Realsatire.

Mittwoch nachmittag.
Ich sitze in einem Meeting.
Eine SMS kommt
-->"Hans, das sind Radieschen!" (stolzer Unterton) ich schrei mich weg<--

Der hysterische Kicheranfall, den ich dann nicht mehr zurückhalten konnte, hat mir sehr irritierte Blicke eingebracht...

Montag, 19. April 2010

Mein Status ! (?)

Da ja heute fast alles nur noch digital funktioniert und nicht nur analog (also ein Handy kann mindestens noch Fotografieren, Musik spielen etc.), gibt es auch bei meinem Emailpostfach eines recht großen, aber doch hier ungenannt bleibenden Anbieters, die Zusatzfunktion des Chatrooms.

Ich kann also, solange ich eingeloggt bin, mit anderen Menschen, die in meinem Emailpostfach auftauchen und den Chat annehmen auf recht schnelle, unkomplizierte Weise kommunizieren.

Davon mache ich dann doch auch ab und zu Gebrauch und häufig lasse ich mich eingeloggt, für den Fall das mir mal dringend jemand etwas ganz schnell sagen möchte. Was derjenige natürlich per Telefon ebenso und auch persönlicher könnte, aber man ist ja technikverliebt. Und was zugegebenermaßen nur sehr selten vorkommt. Aber wenn man die Möglichkeit schon einmal hat...

Und so erscheint neben meinem Postfach dann immer die Meldung: "Ich bin verfügbar"
....?
....??
....???
Bin ich das? Will ich das sein? Was bedeutet das überhaupt, verfügbar sein?

Der Thesaurus bietet folgende Alternativen: erhältlich (bin ich zur Zeit eher nicht), zugänglich (bin ich manchen Menschen gegenüber weniger), abrufbereit (dazu mache ich mich in dem Moment), betriebsbereit (oh!), in Bereitschaft (klar, wenn denn mal jemand mit mir sprechen wollte), in den Startlöchern (nein, eigentlich nicht, denn ich hänge ja vor diesem elenden Kasten und warte darauf das mich jemand anchattet), anwesend (ja, zumindest körperlich), befindlich (über meine Befindlichkeit schweige ich zur Zeit lieber), disponibel (ja bin ich eine Ware?), gegenwärtig (schlechter Stimmung, kein Schwein ruft mich an), mit von der Partie (dies würde Partner verlangen), präsent (naja, schenken tue ich mir nichts), vorhanden (definitiv, das sagt mir meine schmerzende Schulter), vorliegend (nie vor dem Rechner), zugegen (ja, denn ich warte ja), VORRÄTIG (also bitte....das nun wirklich nicht).


Die anderen Zustandsalternativen wären: Ich bin beschäftigt (klar mit dem Warten auf potentielle Chatpartner), ich bin abwesend (geistig allemal) und ich bin unsichtbar...nun das scheine ich zwar für manche Menschen zeitweilig zu sein, aber ist dies ein erstrebenswerter Zustand? Unsichtbar sein? Ich denke nicht...

Da bin ich doch lieber verfügbar!


Und jetzt muß ich los, gucken ob vielleicht jemand zum Reden da ist ;-)

Dienstag, 13. April 2010

Vorgeburtstagsblues

Foto Ronald Rietmann


Morgen ist es wieder soweit - ein weiteres Jahr überlebt.

In diesem Jahr hatte ich die vielleicht schlimmsten Momente meines Lebens, aber auch die bestimmt Schönsten. Ich habe Menschen verloren und Menschen sind in mein Leben getreten. Ich habe geflucht, gehasst, gelebt, gelacht, geweint, getanzt, geschriehen, gesungen und geliebt...das ganze Spektrum.

Prioritäten haben sich verschoben, über Manches kann ich noch nicht, über Einiges schon lachen. So manches Mal noch stehe ich am Abgrund und drohe abzustürzen, aber diese Momente werden weniger. Ich weiß das der Weg, den ich eingeschlagen habe, zu was Gutem führen wird, auch wenn er nicht immer gradlinig ist.

Feiern? Nein, feiern werde ich wohl nicht. Alle zur Zeit in meinem Leben wichtigen Menschen sind irgendwie verhindert und ohne sie macht es keinen Sinn....oder vielleicht sollte ich doch feiern, nur mit mir - weil ich noch lebe und liebe!

Mittwoch, 7. April 2010

LUX -



Es gibt Tage da habe ich 0,0001 lx, da bin ich dunkel wie ein bewölkter Nachthimmel weit ab von jeder Bebauung.
Und dann gibt es Tage da helle ich auf und schaffe die 100 lx einer Flurbeleuchtung oder sogar die 1000 lx einer Studiobeleuchtung: bei erfolgreichem Unterricht, bei schönen Ritten, bei herrlichen Sonnenuntergängen, bei schönen Tänzen oder tollen Emails von Kata.

Und dann gibt es Menschen die machen mich strahlend...


...und das an komplett verrückten Tagen, die so ganz anders verlaufen, als gedacht oder geträumt. An einem solchen verwandelt sich der Karfreitagsfisch in Schweinesteaks, die zu Gulasch verarbeitet trotzdem schmecken. An dem das so schön vorgestellte gemütliche Frühstück zugunsten von
um 4 Uhr wegen Frühdienst aufstehen ausfällt. Den man mit ganz alltäglichen Dingen verbringt, mit viel Lachen und Gemeinsamkeit. An dem man zum Schluss zurück wieder in die reale Welt muss. Und der mich mit 100.000 lx strahlen lässt, so dass es allen auffällt und das es tagelang anhält.

Und dafür bin ich dankbar!

Freitag, 26. März 2010

Mazurka

Letzte Nacht...

Betonboden, alter Putz fällt von dick gemauerten Wänden, Kerzen flackern. Man steht da, unentschlossen, wartend auf die ersten Töne. Leise klagend perlen die ersten Töne aus einem Saxophon, es folgen Akkorde auf der Gitarre.

Man schaut sich an, beide nicken, Hände legen sich sanft ineinander, eine Hand wandert unter ihr Schulterblatt, die andere liegt leicht, aber bestimmt auf seiner Schulter.

Mazurka...Tastend, auf korrekten Tanzabstand bedacht, sucht man die ersten Schritte zusammen, bis der Takt von Zweien zu einem wird. Mit jedem Schritt verringert sich der Abstand, Zentimeter um Zentimeter, man schwingt mit der Musik. Von Abschied erzählt das Saxophon, von jemandem den man vermisst, von gemeinsamen Minuten, von Liebe und Herzschmerz. Und obwohl man nicht das einzige Paar im Raum ist, steht nur derjenige im Fokus, den man in den Armen hält.

Mit jeder Bewegung, mit jedem Millimeter, um den man den Abstand verringert, wächst das Bewusst werden des Anderen, sein Geruch, seine Wärme, sein Herzschlag, wächst das Verlangen nach Nähe und in dem Anderen aufzugehen. Die Köpfe neigen sich einander zu, Schläfe an Schläfe in inniger Umarmung, mit der Aussicht auf Gleichklang schmiegt man sich an einander.

In dem Moment, wo man sich hingeben möchte, die Spannung für einen selbst greifbar und die Anderen sichtbar wird, weicht man kurz zurück, erschreckt von der Intensität und lässt sich in eine Figur führen, bei der sich die Körper zögernd lösen und zum Schluss sich nur noch die Hände berühren. Das Bedauern des Verlustes des intimen Momentes flackert auf, die sich berührenden Fingerspitzen sind die letzte Verbindung, das letzte Versprechen der Rückkehr.

Schließlich kommt man sich wieder näher und beginnt fast von vorne, doch nur fast, denn man ist schon im Gleichklang, das Aufeinander einlassen fällt leicht, die enge Umarmung wird sofort gesucht - gefunden. Niemand sonst ist wichtig, nur Nähe, Wärme, das Versprechen von Zweisamkeit, die Musik, der Herzschlag bestimmt den Takt.

Die Töne werden leiser und mit dem Wunsch, dass dieses Gefühl nie endet, schmiegt man sich aneinander. Schließlich klingen die Schlussakkorde im Nachhall, man verbringt sie eng umschlungen stehend im kurzen Moment der absoluten Synchronisation zweier Körper, zweier Seelen.

Montag, 22. Februar 2010

Samstag, 20. Februar 2010

Schwimmen können

Es wird behauptet, das die Seefahrer früher nicht schwimmen gelernt haben, damit sie im Falle eines Schiffsuntergangs nicht gegen das Unvermeidliche, in diesem Fall den Tod, ankämpfen und ihr Leiden somit nicht verlängern.

Im realen Leben steht einem oftmals das Wasser bis zum Hals, man findet sich wieder auf einem zwei Füsse breiten Stück Fels, von dem man abrutscht, wenn man sich bewegt und natürlich hält man es mit den alten Seefahrern und hat nie schwimmen gelernt. Und so steht man da und kann sich nicht bewegen, starrt zum Horizont, bildet sich ein dort der kleine Punkt sei eine Insel. Die man natürlich nie erreichen könnte, es sei denn jemand kommt mit einem Boot vorbei. Also wartet man auf ein Boot, das niemals kommt und setzt seine Hoffnungen auf die Insel, die es vermutlich nicht gibt.

Kann man instant schwimmen lernen?
Und wenn ja, wie? Einfach ins Wasser springen?